Die dreiundzwanzig jährige Alma möchte den Lebensweg, den ihre Eltern für sie vorgesehen haben, nicht gehen und träumt davon, aus ihrem Leben auszubrechen. Als sie das Haus ihrer verstorbenen Großmutter mitten in der spanischen Provinz erbt, bietet sich ihr die perfekte Gelegenheit dazu und so fährt sie kurzerhand hin und lässt sich in dem alten Gebäude nieder. Zunächst plant sie, nur einige Wochen dort zu bleiben, doch dann kommt alles ganz anders: Rosa, die ehemals beste Freundin ihrer verstorbenen Großmutter, schreibt, von schlechtem Gewissen geplagt, einen Brief an diese um sich dafür zu entschuldigen, sie vor all den Jahren verletzt und sich niemals erklärt zu haben. Die Motivation für diesen Brief war jedoch zunächst eine andere, denn Rosas gute Freundin Sara, die Briefträgerin in dem Ort ist, soll nach Madrid versetzt werden, da die Leitung des Postamtes davon ausgeht, dass in der Provinz ohnehin niemand mehr Briefe schreibt. Und so beschließt Rosa, eine Briefkette zu beginnen und möglichst viele Menschen dazu zu animieren, Briefe zu schreiben, damit Saras Arbeitsplatz erhalten bleibt. Was sie jedoch nicht ahnt, ist, dass die von ihr begonnene Briefwelle auch ganz andere Folgen für alle Beteiligten hat, die von ihr erfasst werden und so stößt sie ganz unerwartete Dinge an, die von da an nicht mehr aufzuhalten sind.
Donates Roman ist eine reizende Hommage an das Briefe Schreiben, die Freundschaft, die Liebe, an die Literatur (in der Geschichte wird immer wieder auf diverse Autoren und deren Einstellung zum Briefe schreiben und der Liebe verwiesen) und das Gefühl, in einer Heimat angekommen zu sein und einen Ort zu haben, an den man immer wieder zurückkehren kann. Er ist auf jeden Fall eine gelungene, kurzweilige Lektüre, mit der man sich einen kalten, ungemütlichen Tag ein wenig aufhellen kann und ein must-read für alle Fans von Liebesgeschichten und –briefen. Mir persönlich war er an einigen Stellen ein wenig zu kitschig, aber eine Liebesgeschichte ohne Kitsch ist irgendwie auch wie ein Cupcake ohne Topping, von daher passt es wunderbar zur Geschichte zu allen, die leichte, empfindsame Literatur mögen und beim Lesen gerne gerührt werden.
Wer also auf der Suche nach einem schönen Buch ist, um wenigstens im Gemüt ein wenig Frühling einzuläuten, ist hier an der richtigen Adresse.
Angeles Donate
Der schönste Grund, Briefe zu schreiben
Gebundene Ausgabe, 395 Seiten
Verlag: Thiele
ISBN: 978-3851793413
(Erscheint am 27.02.16- bitte nicht vorher veröffentlichen!!)