Kazuaki Takano: Extinction

Kazuaki Takano: Extinction

In Washington D.C. wird der amerikanische Präsident darüber informiert, dass im kongolesischen Dschungel eine Lebensform mit überragender Intelligenz entdeckt wurde, die zur Gefahr für die Menscheit werden könnte. Sofort beginnt sich das Räderwerk der Geheimdienste zu drehen und ein Team von Elitesoldaten wird in den Kongo gesendet, um die offensichtliche Bedrohung zu eliminieren. Dort finden die Kämpfer den dreijährigen Akili, ein Pygmäenkind, das die nächste Evolutionsstufe der Menschheit repräsentiert und mit seinen geistigen Fähigkeiten schon jetzt allen menschlichen Denkmustern weit überlegen ist. Doch schon während der laufenden Mission versuchen die gegensätzlichen politischen und wissenschaftlichen Lager den Konflikt zu ihren Gunsten zu beeinflussen, so dass der Elitesoldat Jonathan Yeager vor der Entscheidung steht, seinen Auftrag zu erfüllen und das Kind zu töten, oder den Hinweisen zu glauben, die einen größeren Nutzen im Überleben der Mutation sehen.

Hoppla, das ist gar nicht mal so schlecht, was da aus Japan kommt. Der Thriller enthält so ziemlich alles, was man für einen dramatischen Lesegenuss braucht: Helden, Antihelden, dubiose Gestalten, jede Menge Blei und – für mich der wesentliche Punkt – einen interessanten und spannenden wissenschaftlichen Hintergrund. Einige Kritiker ziehen bereits Vergleiche mit Frank Schätzing, Andreas Eschbach oder Marc Elsberg – damit wäre ich aber noch etwas vorsichtig. Von allen drei genannten Schriftstellern gibt es bereits Romane, die bei weitem besser recherchiert und besser umgesetzt sind. Dennoch hat mich das Buch (Hörbuch) gut unterhalten und zugegebenermaßen gefesselt. Wermutstropfen gibt es natürlich auch ein paar: meines Erachtens sind die Protagonisten etwas zu flach und schablonenhaft und sorgen daher kaum für Überraschungen. Zudem sind inhaltlich einige unlogische Schwachstellen vorhanden (meistens Details von technischer oder biologischer Natur), über die man aber durchaus hinweg lesen kann. Es ist ja ein Thriller, der unterhalten soll und keine Doktorarbeit.

Alles in allem ein anständiger Wissenschafts-Thriller, der auch in der Hörbuchversion von Sascha Rotermund sehr gut und packend gelesen wird.

Der japanische Schriftsteller Kazuaki Takano schreibt zwar schon seit 2001 Thriller und „Crime fiction“, ist aber außerhalb Japans noch ziemlich unbekannt. Extinction (in GB: „Genocide of One“, in JAP: „Jenosaido“ / ジェノサイド) ist das erste Buch von ihm, welches es auch ins Ausland geschafft hat. Kazuaki hat aber dennoch bereits viele japanische Literaturpreise erhalten und ist Mitglied der „Mystery Writers of Japan“.

Kazuaki Takano
Extinction

Hörbuch, 19 Std. 30 Min.
Gesprochen von: Sascha Rotermund
Version: ungekürzt, Deutsch
Verlag: Der Hörverlag

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