Niamh Greene: Coco und das Geheimnis des Glücks

Niamh Greene: Coco und das Geheimnis des Glücks

Greenes Geschichte beginnt, wie sollte es anders sein, in Paris im Jahre 1993. Coco Swans Mutter ist Antiquitätenhändlerin und in der Stadt der Liebe unterwegs, um neue Antiquitäten für das Familiengeschäft in Irland aufzutreiben. In ihrem Hotelzimmer fällt sie den Entschluss, sich künftig mehr um ihre dreizehnjährige Tochter Coco zu kümmern und öfter zu Hause zu bleiben. Gerade als sie den Brief einwerfen möchte, um ihr das mitzuteilen, wird sie allerdings von einem Auto erfasst und ist auf der Stelle tot. Nach dieser wenig erbaulichen Einleitung, springt die Geschichte zur erwachsenen Coco, die den Entschluss ihrer Mutter, sie nach Coco Chanel zu benennen, alles andere als gut findet, da man bei Coco ihrer Meinung nach an eine attraktive, elegante Frau denkt und nicht an einen Tollpatsch in zerschlissenen Kleidern, wie sie einer ist. Eines jedoch hat sie von ihrer Mutter geerbt und das ist die Liebe zu Antiquitäten, die sie gemeinsam mit ihrer Großmutter im alten Familiengeschäft verkauft. Anders als ihre Mutter reist Coco jedoch nicht gerne um den halben Globus, um ausgefallene Stücke zu finden. Als sie bei einer Auktion eine Kiste mit vermeintlichem Gerümpel eine alte, originale Chanel-Handtasche der ersten Generation inklusive sehr persönlichem Brief findet, beschließt sie, die alte Besitzerin zu finden und zu erfahren, was es mit der Tasche und dem Brief auf sich hat. Dazu muss sie jedoch über ihren Schatten springen und eine Menge Dinge tun, die normalerweise nicht auf der Liste der Dinge stehen, bei denen sie sich sonderlich wohl fühlt. Doch schon bald merkt sie, dass man ganz schön weit kommen kann, wenn man über seinen Schatten springt.

Zunächst einmal eine Warnung an alle Kapitäne: mit diesem Roman segelt man in ziemlich seichte Gewässer. Anspruchsvolle Literatur geht anders, aber das tun die wenigsten romantischen Komödien. Für einen heißen Sommertag ist der Roman eine gute, unterhaltsame Geschichte und kitschig ohne Ende sind nun einmal die meisten Liebesgeschichten. Auch wenn es gegen Ende hin für meinen Geschmack ein wenig arg klischeehaft wird, muss ich sagen, dass das Buch mich gut unterhalten hat und ich es für einen heißen Tag am Strand nur empfehlen kann. Die Protagonistin ist in ihrer Unbeholfenheit und Schüchternheit eine sympathische Figur, in der man sich in der ein oder anderen Situation durchaus wiedererkennt (ging mir zumindest so).

Wer also gut unterhalten werden möchte, ohne allzu viel Gehirnschmalz dabei zu verbrennen, sollte Greenes Roman durchaus eine Chance geben.

Niamh Greene:
Coco und das Geheimnis des Glücks

Taschenbuch, 352 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (22. Juni 2015)
ISBN: 978-3442482757