Meines Erachtens eines von McCarthys besten Werken: Ein Vater und sein Sohn versuchen, sich in einer postapokalyptischen Welt durchzuschlagen (wobei niemals ganz klar wird, was die Apokalypse verursacht hat) und sich dabei in einer Welt voller Gewalt, Kannibalismus und Trostlosigkeit ihre Menschlichkeit zu bewahren. Für den Vater wird der Sohn zur einzigen Lichtfigur in einer ansonsten vollkommen grauen Welt, in der er nicht mehr weiß, woran er noch glauben soll. Die beiden möchten die Küste erreichen, doch sind sie sich auch bewusst, dass ihre Reise keinerlei Hoffnung birgt, da die „alte Welt“ unwiederbringlich verloren ist und das an der Küste auch nicht anders aussehen kann. Dabei werden die alten moralischen Werte, an denen der Vater festhält, zu einem Anker, denn wo es noch Gutes gibt, kann seiner Meinung nach nicht alles verloren sein. Der Sohn, nach dem Zeitpunkt der unbekannten Katastrophe geboren, kennt die Welt nur in ihrem grauen, äschernen Zustand, wächst aber allmählich dennoch zu einem Philanthropen heran, der trotz Nahrungsmittelknappheit sofort bereit ist, seine Vorräte mit einem hungernden Mann zu teilen. So wird er immer wieder zum Hoffnungsschimmer seines Vaters, der immer wieder mit sich und seiner Hoffnung zu kämpfen hat.

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