Isabel Acker: Leo und die Insel der Katzen

Isabel Acker: Leo und die Insel der Katzen

Vorweg: mir ist bewusst, dass wir an dieser Stelle eigentlich kaum Kinderbücher rezensieren, was primär damit zusammenhängt, dass weder mein werter Mitblogger noch ich häufig mit dem Genre in Berührung kommen. Heute soll allerdings eine Ausnahme gemacht werden, da ich auf ein Kinderbuch gestoßen bin, das zum einen thematisch hochaktuell geschrieben ist und zum anderen in den aktuellen Trend der Abenteuergeschichten mit tierischen Protagonisten passt.

Leo ist ein junger Kater aus Afrika, der auf Geheiß des Familienrates die Flucht über das Meer zur Insel der Katzen antreten und dort versuchen soll, ein sicheres Leben für sich und seine Familienmitglieder zu organisieren. Dort angekommen stellt er jedoch fest, dass sein Ansprechpartner nur Interesse am Geschäft des Übersetzens hatte und keine Anstalten zeigt, ihm bei seinem Start ins neue Leben zu helfen. Auf sich alleine gestellt ist Leo zunächst vollkommen überfordert und zweifelt daran, dass er es schaffen kann. Hilflos verkriecht er sich in eine Ecke und versucht, sich einen Plan zu überlegen, wie er vorgehen soll. Als er bereits kurz vorm Verhungern ist, bemerkt er, dass eine fette Ratte direkt auf ihn zuläuft; er nutzt die Gelegenheit und beißt zu, realisierend, dass er verhungern muss, wenn er nicht bald etwas zu Essen bekommt. Die Ratte jedoch protestiert lautstark dagegen, Leos Abendessen zu werden und versichert ihm, dass sie eine bessere Nahrungsquelle mit deutlich schmackhafterem Essen kennt. Die beiden bedienen sich am Abfall eines Gourmet Restaurants und freunden sich relativ schnell an. April, die Ratte, soll allerdings nicht Leos einziger Freund werden. Bei seinen Streifzügen durch die Stadt bemerkt er Pelle, einen Hund, der von seinem grausamen Besitzer an der Kette gehalten wird. Als Pelles Besitzer diesen auf Leo hetzt, weil er zwei Würstchen geklaut hat, teilt Leo seine Beute mit ihm und überredet ihn dazu, mit ihm zusammen aufs Land zu kommen und sich eine nette Familie zu suchen, die sich um beide kümmert. Pelle stimmt zu und so machen die beiden sich auf den Weg, um ihr Glück auf dem Land zu versuchen. Allerdings ist der Weg nicht so einfach und es lauern einige Gefahren, die es zu bestehen gilt und so trifft er auch bald wieder mit April zusammen…

Leo und die Insel der Katzen ist eine lehrreiche und zugleich spannende Geschichte für Kinder um die 10 Jahre. Zum einen wird die Problematik der Flucht und der Heimatlosigkeit thematisiert, wobei auch auf das Thema Klimawandel als Fluchtursache eingegangen wird, zum anderen ist es aber auch eine spannende Abenteuergeschichte, die den Leser in den Bann zieht. Leo muss sich nicht nur in der neuen Heimat zurechtfinden, er muss sich auch jenen Katzen (und wilden Hunden) stellen, die ihn daran hindern wollen, sich auf der Insel anzusiedeln. Nach einigen Auseinandersetzungen wird ihm auch die Macht der Freundschaft und des Zusammenhalts immer deutlicher, denn ohne Pelle und April wäre Leo vermutlich nicht einmal aus der Stadt heraus gekommen. Doch mit Hilfe seiner Freunde kann Leo sich den Gefahren der Insel stellen und sein neues Leben in Angriff nehmen. So thematisiert das Buch auch Bereiche, die im Leben der Kinder sehr präsent sind, denn Gruppendynamiken und Freundschaften verschiedener Arten begegnen ihnen auch im schulischen Alltag.

Das macht den Roman zu einer packenden Geschichte für Groß und Klein.

Isabel Acker
Leo und die Insel der Katzen

Kindle Edition, 228 Seiten
Verlag: BoD (Books on Demand)
ISBN: 978-3738659863