An dieser Stelle mal eine nicht romantisch-verträumte Parisgeschichte, sondern eine, die sich mit einem dunklen Kapitel Frankreichs befasst, nämlich mit dem Algerienkrieg in den 1950er Jahren, im Zuge dessen etliche junge Männer als Soldaten ins Ausland geschickt wurden und in ihrem Land selbst mit ziemlicher Gleichgültigkeit empfangen wurden, da man über diesen Krieg nicht redete. Im Zentrum des Geschehens stehen drei junge Soldaten, die über Weihnachten Heimaturlaub machen dürfen und zunächst voller Vorfreude darauf sind, wieder in Frankreich zu sein. Bald darauf stellen sie jedoch fest, dass die Veränderungen, die sie im Kriegsgebiet gemacht haben, ihnen höchstens eine körperliche Rückkehr ermöglichen. Unteroffizier Lachaume muss feststellen, dass seine Frau sich von ihm entfremdet hat und verbringt seine Zeit in der Heimat in einem heruntergekommenen Hotel. Der ihm unterstellte Soldat Valette lädt ihn ein, Weihnachten mit ihm und seiner Familie zu verbringen, doch auch da ist die Stimmung alles andere als gut. Vor allem, als Valettes Schwager zur Runde stößt, der eine Anti-Kriegs-Parole nach der anderen in den Raum wirft und furchtbar intellektuell wirkt, aber keinen konkreten Vorschläge zu einer Lösung der misslichen Situation hat, gegen die er vermeintlich ankämpfen möchte. Lachaume und Valette erkennen bald, dass sie sich in der Runde fehl am Platz fühlen und verlassen das Familienessen um die Nacht alleine in der Stadt zu verbringen. Dort treffen sie auf ihren Kameraden Lasteyrie, der eigentlich vorhatte, sich die Nacht mit einem Mädchen um die Ohren zu schlagen, das ihn jedoch versetzt hat. So zieht es die drei gemeinsam in das Pariser Nachtleben, doch egal, wen sie treffen, sie fühlen sich immer wie Ausgestoßene, da sie für den Krieg stehen, der in ihrem Land totgeschwiegen wird und von dem die Menschen nichts wissen wollen. So gehen die paar Tage des Heimaturlaubs herum und je näher der Moment der Abreise rückt, desto mehr wird den dreien bewusst, dass sie sich in einer hoffnungslosen Situation befinden und noch lange befinden werden: denn so wenig sie an die Front zurück möchten, so sehr wird ihnen bewusst, dass sie als Teil etwas, das demonstrativ ignoriert wird, auch nicht mehr zurück in ihr altes Leben können. Und so steigert sich mit der Erwartung des Zuges, der sie weg aus Frankreich bringt, auch die Verzweiflung…
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