Es war wieder soweit: das Highlight des Jahres für alle Freunde des Buches öffnete am 14. Oktober seine Tore und begeisterte uns bis zum gestrigen Sonntag mit vielen interessanten Ständen, Vorträgen, Veranstaltungen, illustren Gästen, natürlich vielen spannenden Neuerscheinungen und dem außergewöhnlich schön präsentierten Gastland Indonesien. Ein an sich vertrauter Anblick, doch war dieses Jahr etwas anders, denn zum ersten Mal besuchte ich die Messe nicht nur an zwei Tagen – einem Fachbesucher- und einem Publikumstag – sondern suchte zudem als Blogger, intensiver als zu meinen letztjährigen Besuchen, den Kontakt mit Verlegern, Autoren, anderen Bloggern und weiteren Beteiligten aus der Welt der Literatur. Dabei habe ich tolle Menschen getroffen und viele interessante Gespräche geführt. Nicht alle kann ich hier aufführen, doch gab es viele Begegnungen und Entdeckungen, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten möchte, da sie teilweise auch große Auswirkungen auf meinen Blog haben werden. An dieser Stelle möchte ich Euch daher einen kurzen Ausblick auf das geben, was ich die nächsten Tage mit weiteren Beiträgen besonders hervorheben möchte:
Nachdem ich vor kurzem recht begeistert das Buch „Der Totenzeichner“ rezensiert habe (> hier), hatte ich die erfreuliche Gelegenheit, mit Veit Etzold ein kurzes, persönliches Gespräch zu führen. Getroffen habe ich ihn bei der gelungenen, informativen (und heiteren) Vorstellung seines neuen Buches „Todesdeal“ am Stand des Droemer Verlages in Halle 3.1. Mehr gute Bücher von Veit Etzold gibt es übrigens bei Bastei Lübbe. Soviel kann ich schon an dieser Stelle verraten: Von Veit Etzold gibt es hier bald viel mehr zu lesen … und auch zu gewinnen, denn demnächst starte ich das „Der Totenzeichner“-Gewinnspiel, bei dem sich das Mitmachen sicherlich lohnen wird. Mehr in Kürze!
Viel vor hat auch Patrizia Prudenzi, deren Roman „Böses mit Bösem vergelten“ nach ihrer Überarbeitung übrigens noch besser geworden ist (Rezension der ersten, unbearbeiteten Edition > hier). Prudenzi ist Mitglied im Selfpublisher-Verband e.V. und auch von ihr werden wir in meinem Blog künftig mehr lesen, denn wir beide wollen gemeinsam das Thema Selfpublishing und BoD in meinem Blog stärker thematisieren und sicherlich auch die ein oder andere erfolgversprechende Neuentdeckung vorstellen. Die Gespräche werden die Tage fortgeführt und wenn unsere konzeptionellen Ideen Gestalt angenommen haben, hier präsentiert.
Sehr schön finde ich die Neuerscheinungen des Atlantik Verlages aus Hamburg, der einen gemütlichen Stand in Halle 3.0 hatte. Bereits rezensiert habe ich von ihm vor kurzem von Natalio Grueso „Der Wörterschmuggler“ (> zur Rezension), meine Mitbloggerin las von David Leavitt „Späte Einsichten“ (> zur Rezension), demnächst lesen werde ich von Christopher Morley „Das Haus der vergessenen Bücher“ und „Eine Buchhandlung auf Reisen„. Der Atlantik Verlag ist einer der „kleineren“ Verlage, die mit einem ausgezeichneten Programm glänzen und teils außergewöhnliche Autoren und Werke führen. Daher widme ich diesem Verlag in Kürze auch einen eigenen Beitrag.
Kleinverlage haben es mir ohnehin dieses Jahr angetan, denn oftmals schlummern versteckt hinter Türmen von Großauflagen kleine aber sehr feine Schätze, die es zu finden gilt. Vielleicht mögen die Verlage gar nicht so klein sein, doch fehlt ihnen oftmals die mediale Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten. Einer dieser Verlage ist Klöpfer & Meyer, auf die ich schon vor einigen Jahren dank ihrer zauberhaften Gedichtskalender aufmerksam wurde (von diesen sollte jeder einen haben!). Nun endlich widme ich mich auch ihren Büchern und starte mit einem vielversprechenden Werk von Nina Jäckle, welches mir vom Verlagsleiter Hubert Klöpfer empfohlen wurde. In ihrem Buch „Der lange Atem“ thematisiert sie das Leben nach dem verheerenden Tsunami und der Katastrophe von Fukushima. Sowohl das Buch als auch der Verlag werden dieser Tage hier vorgestellt.
Ein wichtiger Termin war natürlich auch das Bloggertreffen, von dem ich zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht war. Eine solche Veranstaltung sollte man nicht dem Zufall überlassen, sondern durchaus einen Rahmen schaffen, der auch die vielen kleinen Irrlichter (wie mich) zusammen bringt. Der Erfahrungsaustausch hielt sich dann trotz guter Gespräche doch in Grenzen und die anschließende Podiumsdiskussion brachte nur wenig sinnvolle Antworten auf teilweise unnötige Fragen. Vielleicht schreibe ich hierzu mehr, aber nur vielleicht …
Nicht nur Bücher faszinierten mich dieses Jahr, sondern auch die Kunst. Besonders hervorheben möchte ich drei Kandidaten, die mir aufgefallen sind:
Das Städel Museum Frankfurt mit seiner Ausstellung „Stars treffen Stars„, die vom 7.10.15 bis 24.01.2016 zu sehen ist – vielleicht hat sogar einer die wirklich witzigen Beiträge „Talk im Rahmen“ gesehen, die im Vorfeld der Ausstellung entstanden sind. Über die Ausstellung und den „Talk im Rahmen“ wird es hier mehr zu erfahren und zu sehen geben.
Der August Dreesbach Verlag, der mich mit seinem Magazin „Typotopografie“ begeistert hat. Der siebte Band „Shanghai“ landete auch gleich in meiner Tüte und ist gerade für Grafik-Designer sehr interessant. Ein Blick auf den Verlag und die Magazin-Serie lohnt sich.
Die Künstlerin Kasia Lewandoswska, die Musik in Farben kleidet, zu einer Art typografischer Tonalität visualisiert und dabei sehr interessante Kunstwerke schafft. Ich hoffe, dass ich die Gelegenheit bekomme, sie nicht nur in ihrem Atelier zu besuchen, sondern auch ihrem zauberhaften Harfenspiel lauschen zu dürfen.
Und außerdem war da ja noch Indonesien. Wer die Türen in F.1 durchquert hatte, befand sich sofort in einer anderen, exotischen Welt, die ihrem Motto 17.000 Islands of Imagination alle Ehre machte. Das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse hatte einen bemerkenswert schönen Auftritt und wird auch baldigst in diesem Blog entsprechend gewürdigt. Das literarische Highlight von der Inselwelt ist sicherlich von Laksmi Pamuntjak „Alle Farben Rot„, das natürlich auf meiner Leseliste steht.
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Soviel in Kürze – erst mal. Über alle angesprochenen Themen werden dieser Tage noch weitere, tiefergehende Artikel folgen. Als Fazit bleibt zunächst mal ein gewisses Frusterlebnis: leider kann man nicht alle Bücher lesen, die man auf der Buchmesse entdeckt, zu vieles bleibt ungeöffnet und ungelesen. Dennoch freut man sich schon auf das nächste Jahr. Und man freut sich natürlich auf ein Jahr voller toller Bücher, spannender Geschichten und grenzenlosem Kopfkino. Zu sagen bleibt noch, dass der Besuch am Fachbesuchertag deutlich entspannter war und mehr Raum für Gespräche zuließ als mein zweiter Besuch am Sonntag, bei dem sich wie immer reichlich viele Besucher um alles drängelten, was es umsonst zu greifen gab.
In diesem Sinne: auf Wiedersehen #fbm15
Wir sehen uns wieder am 19.10.2016 auf der #fbm16