Die rebellische, 17-jährige Molly mit indianischen Wurzeln hat ihren Vater verloren, ihre Mutter sitzt im Gefängnis und sie selbst ist in einer Pflegefamilie untergebracht, wobei das Verhältnis als nicht gerade herzlich bezeichnet werden kann. Die Lage spitzt sich zu, als Molly in einer Bibliothek beim Diebstahl erwischt wird und zu 50 Stunden Sozialdienst verurteilt wird. Durch Zufall kann sie diese bei der 91-jährigen Vivian ableisten, die eine Hilfe zum Ausmisten ihres Speichers benötigt. Was zunächst wie eine unangenehm staubige und dreckige Arbeit aussieht, entpuppt sich bald als Fundgrube an spannenden Erinnerungen, denn nach jeder staubigen Kiste öffnet Vivian ihren Geist ein wenig mehr und gewährt Molly immer tiefere Einblicke in ihre Lebensgeschichte, für die Molly immer größeres Interesse zeigt, denn sie haben trotz des Altersunterschiedes eine Gemeinsamkeit: ein Leben in Pflegefamilien. Vivian verliert im Jahre 1929 bei einem Wohnungsbrand ihre ganze Familie und strandet in einer neuen Welt, in die ihre Familie erst kurz zuvor aus Irland eingewandert ist. Gemeinsam mit anderen Waisen wird Vivian mit einem Zug in den Westen geschickt und an Bahnhöfen fast wie Waren als Haushalts- oder Farmersgehilfen angepriesen. Dabei verliert sie nicht nur neu gewonnene Freunde, sondern auch die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft, denn ein liebevolles Heim können nur die wenigsten Waisen erwarten. Für die junge Vivian wird es eine Reise ins Ungewisse, verbunden mit Bitterkeit, Enttäuschungen und Schicksalsschlägen. Ihre Begegnung mit Molly hilft Vivian, nach vielen Jahren ihr Schweigen zu brechen und die Vergangenheit zu verarbeiten.

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