Peter Naujack (Hrsg.): Die besten SF-Geschichten des Golden Age

Peter Naujack (Hrsg.): Die besten SF-Geschichten des Golden Age

Elf Geschichten jener Autoren, die den Ausdruck „Science Fiction“ in den Fünfzigern und Sechzigern des letzten Jahrtausends zu einem Begriff gemacht haben, u.a. Isaac Asimov, Ray Bradbury, Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein.

Das Buch gibt es nicht mehr im Handel, ist aber noch über amazon beziehbar. Ich selber habe es aus einem richtig guten Antiquariat in Kaiserslautern, dessen Adresse ich  natürlich aus purem Egoismus und Eigennutz NICHT verrate.

Für Feuilleton-Leser
Als äußerst interessant empfand ich das Buch vor allem mit Blick auf die Gesellschaft der 50er/60er-Jahre. Viele Geschichten scheinen eine kritische Reflexion gesellschaftlicher Normen zu enthalten, doch frage ich mich, ob dies eine literarische Strategie war. Genauso gut könnte es sein, dass ich lediglich die damals gängigen Verhaltenskonventionen (z.B. die Stellung der Frau in der Gesellschaft oder der naive Glaube an Wunder wissenschaftlicher Entdeckungen) als so weltfremd empfinde, dass ich heute über Dinge schmunzle, die zum Zeitpunkt des Schreibens als vollkommen normal galten. Daraus entsteht gewissermaßen ein Verfremdungseffekt, der die in den Geschichten verwendete, zeitgenössisch korrekte Darstellung in eine aus heutiger Sicht gesellschafts- und wissenschaftskritische Persiflage umwandelt.

Für SF-Fans
Kurzweilige Geschichten mit Überraschungsmomenten, mit spannenden Wendungen, mit ironischen Untertönen und teils bitterbösem Finale. Eine nette Lektüre für Leser, die Bücher wie Uhrwerk Orange, Fahrenheit 451 oder The Day of the Triffids mit Begeisterung verschlungen haben und noch immer Freude an Geschichten haben, in denen der Mensch von seinen eigenen, wissenschaftlichen Innovationen intellektuell verdrängt wird. Ich fühlte mich während dem Lesen ein bisschen an Roald Dahl erinnert.

Peter Naujack (Hrsg.) mit Vignetten von Peter Neugebauer
Die besten Science Fiction Geschichten des Golden Age

Taschenbuch, 352 Seiten
Verlag: Diogenes (Zürich 1962, 1983 als TB in D)
ISBN: 978-3257210484